Digitalisierung

Welche Berufe fallen durch die Digitalisierung weg?

Bereits seit mehreren Jahren häufen sich die Schlagzeilen über zukunftslose Jobs, die früher oder später aussterben sollen. In Verantwortung gezogen wird hierfür vornehmlich die fortschreitende Digitalisierung. Internet, moderne Technik & Co. modernisieren und automatisieren verschiedenste Prozesse, die in der Vergangenheit von menschlicher Arbeitskraft abhängig waren. Mit den jüngsten Entwicklungen im Bereich der generativen Künstlichen Intelligenz – man denke an herausragende Sprach- und Bildmodelle – dramatisieren sich die Prognosen. Doch welche Jobs sind konkret betroffen? Welche Berufe fallen durch die Digitalisierung weg?

Welche 5 Berufe haben im digitalen Zeitalter keine Zukunft?

Dass der Arbeitsmarkt schon immer einem stetigen Wandel unterlegen war, ist sicherlich kein Geheimnis. An Jobs wie den Aufzugführer oder den Laternenanzünder denkt heute keiner mehr. Dabei muss es nicht generell die Digitalisierung sein, die hinter Veränderungen in der Joblandschaft steckt. Beispielsweise wird ein gestiegenes Umweltbewusstsein sowie die angespannte wirtschaftliche Situation für den Rückgang an Flugbegleitern verantwortlich gemacht. Dennoch ist nicht zu bestreiten, dass die Digitalisierung durchaus ihren Teil zum Aussterben so mancher Jobfelder beiträgt.

Im Folgenden soll die Frage “Welche Berufe fallen durch die Digitalisierung weg?” anhand von fünf konkreten Beispielen beantwortet werden. 

  1. Einzelhandelskauffrau und Kassierer: In Zeiten des Internets boomt das Online-Shopping. Mittlerweile gibt es kaum eine Ware, die nicht online gekauft werden kann. Gleichzeitig führen immer mehr Geschäfte im Einzelhandel digitale Bezahlsysteme und Selbstbedienungskassen ein. Die menschliche Arbeitskraft wird fortschreitend abgelöst. 
  1. Reisebüromitarbeiter: Ein ähnliches Schicksal trifft Reiseberater in Reisebüros. Die Möglichkeiten des Internets zur Urlaubsplanung werden zunehmend beliebter, bequemer und günstiger. Die Notwendigkeit, ein Reisebüro zu besuchen, schwindet und wird immer seltener in Anspruch genommen. 
  1. Personal im Printwesen: Ob Zeitungsreporter, Buchbinder oder Druckerei-Angestellte – die Stunden der analogen Medien sind schon lange gezählt. Die Generation, die lieber auf Papier statt digital liest, stirbt ähnlich dem gesamten Berufsfeld nach und nach aus. Online-Journalismus und Berichterstattung über soziale Medien dominieren bereits jetzt den Markt. Ein Trend-Ende ist nicht in Sicht.
  1. Call Center Agents: Wer Probleme, Rückfragen, Beratungsbedarf oder sonstige Anliegen hat, findet Resonanz bisher noch häufig im Telefonat mit Call Center Agents. Doch auch hier zeigt sich keine vielversprechende Prognose. Chatbots, die durch Training auf künstlicher Intelligenz beruhen, übernehmen zunehmend die Aufgaben in diesem Feld und werden sich zukünftig vermutlich durchsetzen. 
  1. Bankkaufleute: Auch das Finanzwesen bleibt von der Digitalisierung nicht verschont. Immer mehr Kunden klären ihre Finanzangelegenheiten im Netz und Automatisierungstechnologien lösen die menschliche Arbeitskraft ab. Die Zahl der Bankkaufleute reduziert sich drastisch, da Filialen weniger besetzt werden müssen. 

Über Verantwortung, Schuldige und Fortschritt 

Im Allgemeinen ist sich die Öffentlichkeit einig, dass die Digitalisierung einen der Hauptgründe für den Wandel des Arbeitsmarktes darstellt. Sie ist gewissermaßen zu einem der Schlagworte des 21. Jahrhunderts geworden. Doch sind die veränderten Bedingungen der Joblandschaft nicht nur das Resultat von einer Ausweitung des Internets, der Technik oder Künstlichen Intelligenz. 

Einerseits versprechen neue Hardware-Lösungen zukunftsweisend mehr Effizienz und Sicherheit, beispielsweise in den Bereichen der Lagerlogistik oder des Warentransportes, wo vermehrt Maschinen statt Menschen zum Einsatz kommen. Doch ist die Frage “Welche Berufe fallen durch die Digitalisierung weg?” genauso durch veränderte Verhaltens- und Handlungsentscheidungen auf Seiten der Konsumenten zu beantworten. Allein die Tatsache, dass Online-Shopping, digitale Medienangebote, Vergleichsportale & Co. existieren, ist noch nicht ausreichend genug, um in diesen Sektoren einen veränderten Arbeitsmarkt auszulösen. Es ist die Verwendung ebendieser Dienste und ein verändertes Konsum- und Nutzungsverhalten der Verbraucher, was die zu beobachtende Dynamik erzeugt. 

Wenn folglich Meldungen mahnend über die bedrohliche Situation auf dem Arbeitsmarkt und ein dramatisches Job-Sterben berichten, dann versuchen diese nicht selten, die Frage nach einem “Schuldigen” durch die Digitalisierung und moderne Technik zu beantworten. Doch ist dies gleich in dreierlei Hinsicht problematisch. In erster Linie ist Fortschritt erforderlich, um den wachsenden Anforderungen der modernen Wirtschaftswelt und Lebensrealität gerecht zu werden. Zum anderen liegt die Verantwortung auch stets im Kollektiv der Gesellschaft, zu dem jeder Einzelne einen Teil beiträgt. Zuletzt ist anzumerken, dass die Digitalisierung vielmehr einen wandelnden statt aussterbenden Jobmarkt erzeugt. Wo an einer Stelle Arbeitsplätze wegfallen, entstehen notwendigerweise neue an anderer Stelle.