Digitalisierung

Fördermittel zur Digitalisierung: So geraten KMUs auf den neuesten Stand

Der Prozess der Digitalisierung kann Unternehmen langfristig enorme Kosten und wertvolle Arbeitszeit sparen. Mit seiner Hilfe werden Abläufe optimiert und lästige manuelle Aufgaben effektiver abgewickelt. Dennoch schrecken besonders kleine und mittelständische Unternehmen immer noch vor dieser Veränderung zurück. Schließlich ist der Prozess nicht nur zeitaufwändig, sondern verlangt auch eine finanzielle Investition, die Unternehmen mit geringem freien Kapital oft nicht stemmen können. Sie bleiben auf der Strecke und haben mit der Zeit immer weniger die Chance zum Aufholen. Förderprogramme wollen diese Lücke schließen, sodass auch kleine und mittelständische Unternehmen sowie Existenzgründer sich der Digitalisierung widmen können. Welche Zuschüsse und Fördermittel zur Digitalisierung verfügbar sind, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab – beispielsweise vom Bundesland, in dem das Unternehmen operiert und welche Maßnahmen in Angriff genommen werden.

Wie ein Unternehmen Fördermittel erhält

Sowohl das Land Deutschland selbst als auch die einzelnen Bundesländer und die Europäische Union bieten unterschiedliche Arten und Mengen an Fördermitteln zur Digitalisierung. Unternehmen können ihre eigene Recherche betreiben oder auf die Ressourcen zentraler Beratungsstellen zurückgreifen. Ist ein passendes Förderpaket ausgewählt, gilt es, einen Antrag zu stellen. Meist geschieht dies online über ein Förderportal, in dem ein Digitalisierungsplan dargelegt und das gesamte Vorhaben beschrieben wird. Unternehmen müssen ihren aktuellen Stand der Digitalisierung analysieren, konkrete Ziele setzen und die Art und Anzahl der Qualifizierungsmaßnahmen beschreiben. Zusätzlich gilt, dass das Unternehmen noch nicht mit der Transformation begonnen haben darf und in Deutschland gemeldet ist. Nun wird der Antrag geprüft. Erhält das Unternehmen eine Zusage, sind die Fördermittel zur Digitalisierung nachweislich innerhalb eines Zeitraums von 12 Monaten einzusetzen. Der Zuwendungsgeber prüft die Investitionen und sorgt dafür, dass die Zuschüsse ordnungsgemäß verwendet werden. 

Diese Fördermittel gibt es

In Bayern werden kleinen und mittelständischen Unternehmen Fördermittel von bis zu 50.000 Euro angeboten, wenn sie sich der Digitalisierung stellen und in Software und Hardware investieren. In Sachsen-Anhalt erhalten entsprechende Projekte bis zu 70.000 Euro. Dabei geht es auch um die Optimierung von Geschäftsprozessen, digitales Marketing und Ausgaben für Personal. Dem Unternehmen sind somit Grenzen gesetzt und dennoch kann die Unterstützung, je nach Antrag, individuell eingesetzt werden. In Brandenburg werden sogar Fördermittel für innovative Gründungen gefördert. Bis zu 75 % der Ausgaben, sofern sie nicht 100.000 Euro überschreiten, können somit vom Bundesland übernommen werden. Die Angebote variieren also stark. Nordrhein-Westfalen bietet sogar sogenannte Gutscheine zur Digitalisierung, die der Beratung des Prozesses dienen sollen, und Gründerstipendien, die monatliche Zuschüsse von 1.000 Euro über einen Zeitraum von einem Jahr hinweg bieten. 

Welche Unternehmen haben Anspruch?

Generell gilt die Größe des Betriebs als Grundlage für das Ermessen des Anspruchs. Da die meisten Fördermittel auf kleine und mittelständische Unternehmen ausgelegt sind, wird bei der Einstufung nach Mitarbeiterzahl berechnet. Als kleinste Unternehmen gelten alle, die ein Vollzeitäquivalent von bis zu 10 Mitarbeitern und einen Jahresumsatz von bis zu zwei Millionen Euro haben. Ein kleines Unternehmen beschäftigt hingegen bis zu 50 Mitarbeiter und überschreitet einen Jahresumsatz von 10 Millionen Euro nicht. Mittelständische Unternehmen können mit bis zu 250 Mitarbeitern operieren und jährlich 50 Millionen Euro umsetzen, dürfen jedoch eine Jahresbilanzsumme von 43 Millionen Euro nicht überschreiten.

Fördergelder gibt es demnach für fast jeden Bereich der Digitalisierung, für alle möglichen Unternehmen und in den verschiedenen Bundesländern. Berater können dabei helfen, nicht den Überblick zu verlieren und den richtigen Antrag für die passende Unterstützung zu stellen. Selbst wenn so manches zu Anfang unübersichtlich erscheint, sind die Behörden in der Regel sehr hilfsbereit und der erfolgreichen Digitalisierung im eigenen Unternehmen steht schon bald nichts mehr im Weg.