Reifegradmodell Digitalisierung: Wie es Unternehmen bei der digitalen Transformation unterstützt
Ein Reifegradmodell kann dabei helfen, akkurat zu ermitteln, ob ein Unternehmen bereits Maßnahmen zur Digitalisierung unternommen hat und wie weit fortgeschritten dieser Prozess ist. Zu diesen Maßnahmen gehören beispielsweise der Einsatz von Software und Hardware in der Buchhaltung des Unternehmens. Ebenso die Nutzung von IT-Lösungen zum Planen und Ausführen von Projekten. Analysiert ein Unternehmen seinen Reifegrad, kann es sich beispielsweise auf Zuschüsse des Staates und der Bundesländer bewerben und Fördergelder zur Digitalisierung erhalten. Darüber hinaus ist das Reifegradmodell Digitalisierung auch hilfreich bei der eigenen Zielsetzung, sodass ein Unternehmen erfolgreich weiter wachsen kann.
Digitalisierung als Grundstein für Erfolg
Die Digitalisierung wird schon längst nicht mehr als angenehmer Bonus in einem funktionierenden Unternehmen gesehen. Tatsächlich wird sie zunehmend zur Grundvoraussetzung für Erfolg in der Marktwirtschaft, denn mit erhöhter Digitalisierung hat die Konkurrenz einen entscheidenden Vorteil. Sie spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld und verbessert ihre Kundenbindung durch vereinfachte Prozesse. Damit ein Unternehmen nicht auf der Strecke bleibt, ist die Digitalisierung also ein Muss. Die Unsicherheit darüber, wie weit die digitale Transformation bisher fortgeschritten ist und welche nächsten Schritte ein Unternehmen gehen kann, kann mit Hilfe eines Reifegradmodells verschwinden. Die digitale Reife bewertet nämlich nicht nur das einzelne Unternehmen. Es vergleicht auch mit der Konkurrenz und identifiziert Verbesserungspotenzial in den verschiedenen Bereichen.
Die Rolle des Reifegradmodells
Ein Reifegradmodell dient als Werkzeug. Wie in einer Werkstatt gibt es auch beim Bewerten eines Unternehmens verschiedene Herangehensweisen, die unterschiedliche Aspekte der Firma betonen. Die Wahl des passenden Modells hängt von verschiedenen Faktoren ab – beispielsweise von den Anforderungen des Unternehmens und seinen Zielen. Zwar ist kein Modell fehlerlos, da sich die Prozesse rasant verändern und die Welt der Technologie nie stillsteht, aber dennoch kann das passende Modell eine gute Hilfestellung für den technologischen Wandel einer Firma sein. Grundsätzlich gilt, herauszufinden, welche Bereiche ein Unternehmen bewerten möchte und warum der Reifegrad ermittelt werden soll. Anhand dieser beiden Fragen lassen sich erste Schlüsse darüber ziehen, welches Modell das passende sein könnte. Ein Beratungsunternehmen oder externe Dienstleister können ausführliche Hilfe leisten, aber auch einfache Tests online geben einen ersten Eindruck.
Dies sind die vier klassischen Modelle:
Dieses Modell bewertet die einzelnen Geschäftsprozesse auf einer Punkteskala von 1 bis 5. Dazu gehören Technologie, Prozessqualität, Prozessdaten, Kunden, Skills und Kultur. Kleine und mittelständische Unternehmen bevorzugen in der Regel dieses Modell. Und da es kostenlos und öffentlich ist, kann es auch von sehr kleinen Unternehmen genutzt werden.
- DRP Reifegrad des Fraunhofer Instituts
In diesem Modell wird der Reifegrad als Ganzes beurteilt. Die betrachteten Dimensionen sind Führung, Fundamente, Team, Umfeld und Agilität und die Bewertung geschieht in vier Stufen. Je nach Reifegrad wird das Unternehmen entweder als Defender, Starter, Practitioner oder Leader eingestuft. Der DRP Reifegrad eignet sich für einen schnellen Überblick, jedoch nicht für die detaillierte Betrachtung einzelner Geschäftsbereiche.
- Digital Acceleration Index der Boston Consulting Group
Als wohl detailliertestes Modell in der Ermittlung des Reifegrades misst der DAI den Fortschritt der Digitalisierung in 42 Kategorien. Diese variieren je nach Aufbau des Unternehmens und erteilen kein einheitliches Punktesystem, sondern einen Vergleich zu anderen Firmen auf dem Markt.
- Gartner Digital Execution Scorecard
Unternehmen, die sich nach einer intensiven Beurteilung des eigenen Unternehmens sehnen und die individuellen Prioritäten in Betracht ziehen wollen, sollten dieses Modell auswählen. Es bewertet fünf Hauptaspekte: digitale Einnahmen, Kundenerlebnis, operative Exzellenz, Anlagenauslastund und Cyber-Risiken.
Ganz gleich, für welches Modell sich ein Unternehmen entscheidet: Der Reifegrad kann wichtige Auskunft darüber geben, was zunächst zu tun ist und wie das Unternehmen im Vergleich zur Konkurrenz abschneidet. Mit einer eingängigen Bewertung gelingt die Digitalisierung garantiert.