LKW-Führerschein machen – ein Überblick
Wer beruflich LKW fahren möchte, benötigt einen speziellen Führerschein. Der LKW-Führerschein eröffnet nicht nur Karrieremöglichkeiten in der Transport- und Logistikwelt, sondern ist gleichzeitig für viele Handwerksberufe oder auch im Baugewerbe unerlässlich. Doch bevor man jedoch hinter dem Steuer eines 40-Tonners Platz nehmen kann, gibt es einige Anforderungen, die erfüllt werden müssen.
Die verschiedenen Klassen des LKW-Führerscheins
Der LKW-Führerschein wird grundsätzlich 4 Klassen unterteilt, die sich je nach Fahrzeuggröße und Einsatzgebiet unterscheiden:
- Klasse C1
Diese Klasse ist für leichtere LKW zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen gedacht. Man darf damit auch Anhänger bis 750 kg ziehen. Klasse C1 reicht oft für Handwerksbetriebe oder kleinere Lieferdienste aus.
- Klasse C1E
Mit dieser Klasse erweitert man den C1-Führerschein und darf Anhänger mit einem höheren Gesamtgewicht fahren. Voraussetzung ist, dass die Fahrzeugkombination 12 Tonnen nicht überschreitet.
- Klasse C
Dies ist die am häufigsten verkommene LKW-Führerscheinklasse. Sie erlaubt das Fahren von Fahrzeugen über 3,5 Tonnen, jedoch ohne schwere Anhänger (maximal 750 kg). Sie stellt eine Grundlage für viele Berufe in der Logistik dar.
- Klasse CE
Wer schwerere Anhänger oder Lastzüge fahren möchte, benötigt den CE-Führerschein. Diese Klasse ist für diejenigen relevant, die im Fernverkehr oder im Gütertransport arbeiten möchten.
Voraussetzungen für den LKW-Führerschein
Um einen LKW-Führerschein machen zu können, muss man bestimmte Voraussetzungen erfüllen.
Mindestalter
Für die Klassen C und CE gilt in der Regel ein Mindestalter von 21 Jahren. Eine Ausnahme gibt es für Personen in der Berufsausbildung zum Berufskraftfahrer. Hier liegt das Mindestalter bei 18 Jahren. Auch für die Klassen C1 und C1E beträgt das Mindestalter 18 Jahre.
Vorbesitz eines Führerscheins der Klasse B
Ohne einen bereits bestandenen PKW-Führerschein kann man keinen LKW-Führerschein machen.
- Gesundheitliche Eignung:
Dazu zählen beispielsweise ein ärztliches Gutachten sowie ein Sehtest. Auch eine Untersuchung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit ist vorgeschrieben.
- Besondere Schulungen:
Für Berufskraftfahrer sind zusätzliche Module gemäß der Berufskraftfahrer-Qualifikationsverordnung notwendig.
- Kenntnisse und Inhalte der Ausbildung:
Während der Ausbildung lernt man nicht nur das Fahren von LKW, sondern erlangt auch wichtige theoretische und praktische Kenntnisse.
- Theorieunterricht:
In der Theorie wird man mit den Verkehrsregeln, Sicherheitsvorschriften und speziellen Anforderungen im Schwerlastverkehr vertraut gemacht. Themen wie Ladungssicherung und Gefahrguttransport spielen eine zentrale Rolle.
- Praxisunterricht:
Während des Unterrichts lernt man das sichere Fahren von großen Fahrzeugen, das Rangieren und das richtige Verhalten in schwierigen Verkehrssituationen. Auch das Fahren mit Anhängern wird intensiv trainiert.
- Zusatzmodule für Berufskraftfahrer:
Wer beruflich LKW fahren möchte, muss Module zu Themen wie wirtschaftliches Fahren, Gesetzeskunde und Gefahrenvermeidung absolvieren.
Wie lange dauert die Ausbildung?
Die Dauer der Ausbildung für den LKW-Führerschein hängt von mehreren Faktoren ab – darunter auch die gewählte Führerscheinklasse, die individuelle Verfügbarkeit und das Tempo der Fahrschule. Für die Klassen C und CE sollte man im Durchschnitt mit 6 bis 12 Wochen rechnen, sofern man regelmäßig Theorie- und Praxisstunden nimmt. Hat man weniger Zeit, da man die Ausbildung berufsbegleitend macht, kann sich die Dauer entsprechend verlängern. Die Theorie umfasst mindestens 6 Doppelstunden Grundstoff (nur wenn bereits ein Führerschein der Klasse B vorhanden ist) sowie 10 weitere Doppelstunden für den klassenspezifischen Stoff. In der Praxis kommt es auf die Mindestanzahl der Fahrstunden an. Diese variiert je nach Klasse und persönlichem Fortschritt. Wer schon Erfahrung im Umgang mit großen Fahrzeugen gesammelt hat, kommt schneller voran. Zusätzliche Module für Berufskraftfahrer (beispielsweise im Rahmen der Berufskraftfahrer-Qualifikation) verlängern die Gesamtdauer um mehrere Tage bis Wochen.
Kosten
Die Kosten für einen LKW-Führerschein sind nicht unerheblich und liegen in der Regel zwischen 2.000 und 4.000 Euro – abhängig von der Führerscheinklasse, der Fahrschule sowie der Anzahl der Fahrstunden. Zusätzliche Gebühren für die ärztlichen Untersuchungen und Prüfungen kommen hinzu.
Der LKW-Führerschein bietet schließlich zahlreiche berufliche Perspektiven, erfordert jedoch eine gründliche Vorbereitung und das Erfüllen bestimmter Voraussetzungen. Ob nun im Nahverkehr, Fernverkehr oder Baugewerbe: Der Bedarf an qualifizierten LKW-Fahrern ist ständig hoch. Die Investition in die Ausbildung kann sich langfristig auszahlen.