Unruhe

Ein Mitarbeiter bringt Unruhe ins Team: Was Führungskräfte tun können

Last Updated: 1. August 2025By

Ein Unternehmen zu führen, ist kein einfaches Unterfangen. Denn neben dem täglichen Alltagsgeschäft gilt es auch, Menschen zu managen. An dieser Stelle wird es mitunter ziemlich kompliziert. Denn ziehen alle Mitarbeiter an einem Strang, fühlt man sich schnell, als könne man gemeinsam Berge bewegen. Doch wenn auch nur ein Mitarbeiter Unruhe im Team verursacht, gerät plötzlich die ganze Dynamik aus der Balance. Sinkende Motivation, Funkstille im Flur und der Rückzug einzelner Kollegen sind nur wenige der Symptome, die nun nicht nur das Persönliche am Arbeitsplatz, sondern auch die Arbeit selbst beeinflussen können. Deshalb sollten Führungskräfte dieses Problem nicht einfach bloß aussitzen, sobald sie es bemerken. Selbst die Leistung der stärksten Mitarbeiter lässt nämlich nach, wenn die Stimmung kippt. Wie können Führungskräfte damit umgehen?

Ursachen erkennen, Verhalten verstehen

Das Problem ist nicht die miese Laune hier, die Funkstille dort. Und deshalb reicht es nicht aus, an den Symptomen zu arbeiten. Vielmehr gilt es, die möglichen Gründe für das veränderte Verhalten der Mitarbeiter zu erkennen. Handelt es sich um charakterliche Differenzen mit einer bestimmten Person? Oder erfüllt jemand nicht die Erwartungen, weil er ein falsches Verständnis seiner Rolle im Unternehmen hat? Gibt es Defizite in der Kommunikation untereinander oder an anderen Stellen in der Hierarchie? Die Wurzel des Problems liegt meist viel tiefer als in einer einmaligen Irritation. Eine gute Führungskraft erkennt so eine systemische Störung, indem sie beobachtet und die Lage klug einschätzt.

Professionelles Intervenieren

Liegt die Unruhe tatsächlich an einem einzelnen Mitarbeiter, ist es in den meisten Fällen Zeit für ein Einzelgespräch. Das sollte nie anklagend oder respektlos erfolgen, sondern immer konstruktiv und lösungsorientiert. Gesprächstechniken wie Ich-Botschaften, aktives Zuhören und das Nutzen von konkreten Beispielen können maßgeblich dazu beitragen, dass man gemeinsam auf den gleichen Nenner kommt oder zumindest versteht, woher die Schieflage stammt. Aus Sicht der Führungsperson ist dabei natürlich auch wichtig, das Gespräch zu dokumentieren und klare nächste Schritte zu definieren.

Die Kooperation im Team

In manchen Fällen reicht es allerdings nicht aus, nur mit der Unruhe stiftenden Person zu sprechen. Vor allem bei systemischen Problemen kann etwas Transparenz mit dem gesamten Team gut und nötig sein. Es sollte sich aber nicht um eine öffentliche Konfrontation handeln, sondern lediglich um einen Versuch, die Teamkultur zu stärken. Gelingt es, das Team als Einheit wieder zu stärken, wirkt sich das oft auch auf den Unruhestifter selbst aus. Soziale Dynamiken sind keine Einbahnstraße. Wer merkt, dass seine Haltung nicht auf Zustimmung trifft oder sich selbst vom Zusammenhalt ausgeschlossen fühlt, überdenkt sein Verhalten oft schneller, als es durch Druck von oben möglich wäre. In jedem Fall hilft es, als Führungskraft klar zu kommunizieren, welche Werte im Team gelebt werden sollen und welches Verhalten dabei hinderlich ist. Nur auf diese Weise entsteht ein Klima, in dem alle Mitarbeitenden wissen, woran sie sind und was von ihnen erwartet wird.

Aus Konflikten lernen

Nicht immer lassen sich Spannungen durch Gespräche allein lösen. Wenn sich ein Mitarbeiter trotz klarer Rückmeldungen nicht ändert und weiterhin für Unruhe sorgt, können auch ein Coaching oder eine Versetzung sinnvoll sein. Und in letzter Konsequenz muss natürlich auch eine Kündigung in Erwägung gezogen werden, wenn dadurch das Team geschützt und wieder aufgebaut werden kann. Wer bereit ist, hinzuschauen und klar zu führen, stärkt nicht nur das Miteinander, sondern auch die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.